Kommentar von Authorin

Das All, das Nichts, die Einsamkeit - drei armenische Wissenschaftler halten bis heute die Stellung in der einst größten kosmischen Forschungsstation der Sowjetunion. Bei ihrer Arbeit wirken sie eher wie Brüder des Sisyphos, und nicht zufällig stellt sich ihnen die Frage nach dem Sinn der eigenen Existenz, nach der Existenz Gottes. Sind sie auf dem höchsten Berg Armeniens, dem Aragaz, dem Geheimnis der Schöpfung näher?

Es handelte sich um ein Großprojekt der untergegangenen Sowjetunion. Die Brüder Alikhanian gründeten 1943 die Cosmic Ray Division auf dem Berg Aragaz in Armenien auf 3.500 Metern Höhe. Über Hundert Mann arbeiteten daran, Neuigkeiten aus dem All zu erfahren. Sie untersuchten und erforschten Boten aus dem Weltall, kosmische Strahlen, die auf ihrem Weg durch das All in zahllosen kleinen Explosionen Partikel freigeben, bis sie in die Erdatmosphäre eindringen und dort eine Kettenreaktion auslösen.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion gab es aus Moskau kein Geld mehr und die nun selbstständige Republik Armenien hatte andere ökonomische Sorgen als das ehemalige sowjetische Projekt weiter zu finanzieren. Ein paar ausdauernde armenische Forscher harren jedoch bis heute auf dem Aragaz aus. Wie in einer fernen Raumkapsel setzen sie ihre Arbeit fort und hoffen auf eine Sensation: die Entdeckung neuer Sternenwelten. Doch bis heute werden ihre Forschungsergebnisse in anerkannten wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht. Der Mensch fragt, und die Welt gibt keine Antwort. Oder vielleicht doch?


(Deutschland, 2008, 30mn)
BR
Regie: Bettina Timm

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